Unterkunft
SunriseSunset
MoonriseMoonset
Es bietet sich wieder an von Vuollerim nicht über Jokkmokk nach Norden zu fahren, sondern über Nattavaara. Wenige Kilometer hinter Vuollerim liegt sehr unscheinbar der Polarkreis. Wenige Kilometer weiter verzweigt sich die [BD811], links geht es über die [BD818] nach Jokkmokk und rechts über die [BD818] nach Nattavaara. Folgt man der Straße doch erst Mal links kommt man bald auf dem Staudamm Messaure. Es gibt dort durchaus Möglichkeiten das Auto kurz zu parken, vorausgesetzt es liegt nicht allzu viel Schnee. Dort die Drohne steigen zu lassen werde ich mir allerdings verkneifen müssen. Erstens sind da Überwachungskameras installiert und zweitens führen große Stromleitungen direkt an der Staumauer entlang.
Auf der Strecke in Suomi gibt es sehr wenige Gelegenheit mal anzuhalten. Dabei etwas von der Straße weg zu kommen ist praktisch nicht möglich.
Verkehrsbedingungen auf vegvesen:
Skibotndalen - Finskegrensa [E8]
Der Reihe nach. Die Monteure die hier mehrheitlich Gäste waren sind früh auf den Beinen, da fiel die eine oder andere Tür unsanft ins Schloss. Da durchaus mit ungemütlichem Wetter zu rechnen war wollte ich aber auch durchaus nicht all zu spät aufbrechen. Das Frühstück war meiner Meinung nach deutlich übersichtlicher als früher.
Es hatte nun doch leicht angefangen zu schneien, sehr fein. Die Temperatur lag gerade mal bei -4 °C, dementsprechend startete das Wägelchen auch ohne zu zucken. Der Weg über Nattavaara war mir bei den Verhältnissen nicht geheuer, es ist immerhin nur eine Nebenstraße.
Die Straße von Vuollerim nach Jokkmokk verlief problemlos, die Straße ließ sich gut fahren. Ab Jokkmokk lief es auf dem Inlandsvägen noch mal deutlich besser. So ging es bis Gällivare, es schneite ab und an, aber nichts Wildes. In Gällivare dann 98er Saft. Dabei sah ich wie das Heck komplett zugeschneit war, in dem Zustand hatte ich es noch nicht gesehen, krass.
Auf den Straßen war wirklich extrem wenig los. In Suomi gab es durchaus Abschnitte mit recht guter Sicht, aber zwischendurch auch leichter Schneefall. Angehalten habe ich nicht noch mal, zum Drohnefliegen fehlte mir etwas die Muse. Direkt nach der Grenze von Suomi nach Norge war es ziemlich garstig, an ein paar wenigen Stellen waren ein paar kleine Schneeverwehungen. Das legte sich aber nach wenigen Kilometer wieder.
Nun war die Frage, wann fängt der Matsch an. An der höchsten Stelle lag die Temperatur bei -6 °C. Aber, kein Matsch in Sicht, wenigstens das blieb mir erspart. Selbst auf Meereshöhe waren es noch -1 °C. Letztes Jahr war auf der [E8] der Teufel los, heute absolut tote Hose.
Tromsø konnte ich fast schon riechen auf einmal direkt hinter mir wie aus dem Nichts Blaulicht. Nach einer Gedenksekunde deuchte mir, dass wohl ich gemeinte war. Die wollen mich doch jetzt nicht verknacken weil ich statt 50 km/h vielleicht 55 km/h gefahren bin. Ich halte an, Fenster runter. Norsk? Nein lieber Englisch. Die Papiere bitte. Ich reiche meinen Führerschein. Die junge Dame geht, kommt wieder und lotst mich runter von der kleinen Parkbucht auf einen kleinen Parkplatz 100 m weiter.
Ich halte an, steige aus. Der Kollege stellt sich vor als „Norwegian Customs“. Aha, daher weht der Wind. Sie wollten sich mal umgucken. Ob ich Alkohol und Tabak hätte. Nein. Woher ich komme, wohin ich fahre, was ich morgen mache, ich antworte kurz und knapp. Aha, wieso Svalbard. Musik-Festival. Ob ich Musiker sei, nein, ich bin nur Zuschauer. Wie viel PS hat das Auto. Kann man damit überhaupt auf Eis fahren. Das Gespräch mit dem Kollegen ist sehr nett. Die Kollegin guckt sich auf dem Fahrersitz um, ich öffne den Kofferraum. Alle Taschen werden geöffnet und vorsichtig inspiziert, bald steht alles draußen.
Ob da noch was unter der Matte (im Kofferraum) wäre. Ich sage, ja, da liegen zwei Stahlplatten. Kann man die raus nehmen, nee, die sind fest verkeilt. Dass man die hätte mit einem Schraubendreher so zerteilen können, dass man sie logischerweise hätte raus heben können behalte ich für mich. Ja, was ist denn nun unter den Platten, ich sage, da ist kein Stauraum mehr, da ist nur noch was vom BOSE-Audiosystem. Beides entspricht der Wahrheit.
Ich packe mein Geraffel wieder ein. Der Kollege verabschiedet sich mit Handschlag und einem Lächeln. Er und seine Kollegin hatten vorher untereinander noch kurz ein Wort gewechselt was ich nicht wirklich verstand aber deutete als, du hast das ja überprüft, ja, ja. Das Ganze hat nicht wirklich lange gedauert.
Ich fahre direkt in das Felsenparkhaus. So viel Gepäck wie möglich mitnehmen. Auf Nachfrage an der Rezeption erhalte ich ein Zimmer zum Berg, statt zur lauten Straße. Noch sind die Geschäfte auf, direkt noch etwas erledigen, Haken dran.
Einige Touristen sind meilenweit erkennbar. Es sind die die eingepackt sind, als ob sie hier am Südpol wären. Einige haben michelinmäßige Jacken an, super dicke Handschuhe, Mütze und Schals umgeschlungen, man fragt sich wo da nun die Augen rausgucken. Mir reichen mein dicker Pullover, die dünne Regenjacke und eine normale Mütze.
Es dürfte so gegen 18 Uhr sein, Zeit etwas zu essen, heute Mittag gab es nichts. Im „Walter & Leonard“ bekomme ich auch ohne Reservierung noch ein Plätzchen, aber wie es später scheint wirklich gerade so. Ich entscheide mich für das Reinsdyrfilet, dazu einen Cabernet Sauvignon aus Südafrika. Das Restaurant war gut besucht, es hat etwas gedauert bis das Essen kam. Es war ein Gedicht, da blieb nichts auf dem Teller zurück. Dem Nachtisch wurde eine Abfuhr erteilt.
Zeit mein Gepäck für morgen zu sortieren. Noch eine Tasche aus dem Auto ins Hotel schlüren. Alle Taschen mal kräftig schütteln und rühren, dann hat sich alles in die richtige Tasche sortiert. Die wirklich super dicken Sachen nehme ich nicht mit, was will ich mit Zeugs das man braucht wenn es -20 °C hat. Es soll aber gerade mal -6 °C werden, nachts, tagsüber am Sonntag sogar +2 °C, P-l-u-s-g-r-a-d-e, WTF. Aber so weit kommt es noch, einen Schirm nehme ich nicht mit, kommt ja gar nicht in die Tüte/Tasche.
Die Fußgängerzone in Tromsø ist immer noch nicht fertig. Da bauen die jetzt schon ein Jahr lang dran rum. Das passt gar nicht zu den flotten Norwegern.
Das „Solid“ ist durchaus gut besucht, aber ich finde mein Stammplätzchen noch frei. Weihnachtsbier gibt es keines mehr, auch gut.
Die Wettervorhersage für Longyearbyen für morgen sagt nur noch 11 m/s bei Ankunft des Fliegers an. Es ist also etwas weniger geworden, aber am Vormittag ist es in den Spitzen immer noch 20 m/s. Ich habe allerdings keine Ahnung bei welchen Bedingungen ein Flieger erst gar nicht mehr nach Svalbard fliegen würde, er muss ja auch noch sicher wieder das norwegische Festland erreichen. Und dabei in Tromsø wieder landen können oder auch erst in Oslo. Naja, da zerbreche ich mir jetzt meinen Kopf nicht drüber.
Die heutige Strecke ist förmlich gepflastert mit WebCams. Und einige davon haben sogar eine Live-Funktion (Siehe ). An einigen Stellen kann man auch im Sichtfeld der Kamera parken, auch im Winter.