Unterkunft
SunriseSunset
„Anneli Drecker“ war die erste Band gestern. War schön, wenn auch mit vielen ruhigeren Stücken. Dafür drehte dann „Gåte“ umso mehr auf. Erstaunlich was ein so zartes Wesen für eine Performance ablegt. Gesungen wurde übrigens ausschließlich auf Norwegisch. Das was sie zwischen den Stücken angesagt hat war zwar deutlich klarer gesprochen als z. B. von Silya gestern, aber sehr viel mehr habe ich trotzdem nicht verstanden. Egal, die Hauptsache party in da house.
Auf dem Nachhauseweg hatte ich gar keine Handschuhe mehr angezogen und ansonsten war es mir, obwohl ich ein langes Shirt erst gar nicht angezogen hatte, viel zu warm. Kurz vor der Unterkunft fing es dann an etwas zu schneien, kann aber nicht so viel gewesen sein, heute früh lag nicht sichtbar viel neuer Schnee, aber es schneite noch/wieder. Temperaturmäßig könnte es noch ein paar Grad wärmer geworden sein, die Hauptsache es regnet nicht schon heute. Nordlys gab es gestern keines mehr zu sehen.
Langsam breche ich mal vom Frühstück auf, die „Longyearbyen in a nutshell“ Tour startet bald, hoffentlich ist die Sicht gut, speziell auf den Blick vom höher gelegenen EISCAT-Gelände bei Tageslicht, sofern man das zur mørketid so sagen kann, bin ich gespannt.
Also die Tour war eine komplett andere als letztes Jahr. Dieses mal war ich unter 18 Teilnehmern der einzigste Nicht-Norweger. Der Fahrer hat mich wohl dem Namen nach schon als tyskene taksiert und mich gefragt, ob ich norsk spreche, ich meinte, ein wenig, aber er soll ruhig norsk sprechen, das Verstehen klappt besser als das Sprechen. Er sprach deutlich und relativ langsam, das machte es möglich, dass ich recht viel verstehen konnte, ich bedankte mich beim ersten Halt, das das so gut klappt und er meinte, es liegt vllt. an seinem nord-norsk Akzent. Ein anderer Gast meinte, ja, das könnte man ja auch viel besser verstehen, als das „südländische“ nynorsk.
Von dem ganzen Klimawandel-Gejammer hält er absolut gar nix. Auf Svalbard gäbe es Rentiere und Eisbären, die hier schon mehrere Eis- und Warmzeiten überstanden hätten, das wäre der normale Lauf der Dinge. Und in Alaska würde es sogar kälter werden und das Eis zunehmen. Püh, also da habe ich andere Berichte gehört/gesehen. Insgesamt konnte ich seine positive Sicht der Dinge in Bezug auf Klimawandel nicht ganz teilen. Klar ist natürlich, dass der Erde selbst es völlig egal ist, ob es 2 °C oder 5 °C wärmer wird.
Es war immer noch recht stark bewölkt, aber die Fernsicht war trotzdem gut. Vom EISCAT konnte man weit schauen. Zum Seed-Vault konnte man wegen Bauarbeiten nicht direkt fahren. Die ganze Tour dauerte etwas länger als geplant und ich hatte überlegt, ob ich nicht an der Unterkunft sondern im Zentrum aussteigen soll, bin dann aber doch an den Coal-Miners-Cabins ausgestiegen. Zum Glück muss man sagen, denn hier konnte ich noch mal überflüssige Klamotten ablegen, es ist mittlerweile fast 0 °C warm. Beim Abmarsch fing es leicht an zu schneien.