Nachträglicher Prolog/Epilog, geschrieben im April 2019
Wieso Svalbard? Die kurze Antwort lautet, Zufall.
Die ganze Geschichte geht so. Anfang 2014 war ich im lokalen „Käseblatt“ über eine Anzeige der Kreisvolkshochschule gestolpert, darin wurde ein Vortrag beworben der einen Bericht eines Ausfluges nach Kanada zeigen sollte. Klang interessant und war auch noch kostenlos. Also ging ich da hin und der Vortrag hat mir sehr gut gefallen. Damit könnte die Geschichte nun zu Ende sein.
Aber dann kam der neue Katalog der Kreisvolkshochschule mit dem Programm Winter 2015. Ich blätterte darin rum und sah ein Angebot für Norwegisch für Anfänger. Nicht lange gefackelt, da gehe ich hin. Vor den „Weihnachtsferien“ brachte uns die Kursleiterin die vorher angekündigten Zeitschriften aus Norge mit, so als Lektüre über Weihnachten um mal etwas aus der „echten“ Welt zu lesen. Mir fiel da sofort ein Stapel dünner Zeitschriften auf, die alle das gleiche Aussehen hatten, also vermutlich alle aus der gleichen Reihe stammten. Ich las auf dem Deckblatt „Svalbard Posten“, ja genial, dachte ich. Da wollte ich immer schon mal hin.
Nach gerade mal ein paar Kurstagen war es mit den Norwegisch-Kenntnissen natürlich nicht allzu weit her und ich beschränkte mich eher darauf die Bilder anzusehen und die Bildunterschriften zu verstehen oder auch mal einen kleinen Artikel zu übersetzen. Dann fiel mir eine Anzeige auf, „PolarJazz [Jahreszahl]“ und zwar in mehreren Ausgaben (im Bild rechts sieht man die Anzeige aus dem Jahr 2019). Dann habe ich einfach mal im Internet geguckt, was es damit auf sich hat. Dabei stellte sich heraus, dass es dieses Festival schon seit fast 20 Jahren gab, jedes Jahr. Es findet immer in der ersten Februarwoche statt.
Ich meine, das lag ja nun auf der Hand, es „schrie“ fast aus den Heften heraus, da muss ich hin. Jazz, Winter, Schnee, Svalbard, ein Traum. Das war Anfang 2015, also nur noch sehr wenig Zeit (knapp vier Wochen) so eine Reise zu organisieren. Denn es war klar, ich fliege da nicht einfach sagen wir mal von FRA (Frankfurt Airport) über OSL (Oslo lufthavn) nach TOS (Tromsø lufthavn, Langnes) und dann nach LYR (Svalbard lufthavn, Longyear), das kann ja jeder 😎.
Aus heutiger Sicht muss ich sagen, was dann folgte war eine Kette von sehr glücklichen Umständen, dass ich noch Flüge TOSLYR ergattern konnte, eine Unterkunft in Longyearbyen und auch die gesamte An- und Abreise nach Tromsø mit zig Unterkünften, Fährverbindungen, Fahrten mit dem Hurtigruten-Schiff. Z. B. weiß ich nicht mehr, warum ich über Sverige und zwar den Inlandsvägen angereist bin. Sonst bin ich meist in Norge nach Norden gefahren und in Sverige wieder in Richtung Süden. Dabei stellt sich heraus, dass die Fahrt mitten in Sverige genial ist, die Straße ist kaum befahren, sie führt hauptsächlich durch den Wald, es ist leicht hügelig und es gibt praktisch keine Abschnitte die fahrtechnisch (im Winter) kritisch sind.
Prolog/Epilog 2015/01