E6-E134 - 5 Std. 20 Min. (434 km)
E134 - 5 Std. 30 Min. (381 km)
Rv7 - 7 Std. 10 Min. (451 km)
Unterkunft
SunriseSunset
Es gibt mehrere Möglichkeiten zum heutigen Tagesziel zu kommen. Es wird ein wenig von den Straßenverhältnissen abhängen welche Route ich wähle(n muss). Im Auge habe ich die Route über [E6], [250], Dokka, [33], [51], [Rv7], Gol, Geilo, [40], Dagali, äh, wo bitte schickt mich das strunzdumme G__gle Maps denn rum, über den Tindevegen. Der ist nur zwischen Mai und November passierbar und ansonsten metertief im Schnee versunken. Also ein neuer Anlauf.
- [E6], Hamar, Oslo, [E18], Drammen, [E134], Hokksund, Kongsberg, Notoden, Åmot, Vinje, Haukeli. Das dürfte die unkomplizierteste Strecke sein, weil viel Autobahn und keine Pässe zu bewältigen sind.
- [E6], Gjøvik, [4], [E16] (vor Roa), Hønefoss, [350], Hokksund, [E134], Kongsberg, Notoden, Åmot, Vinje, Haukeli. Keine Autobahn, keine Pässe.
- [E6], [250], Dokka, [33], Golsfjellet, [51], Gol, [7], Geilo, Haugastøl, Hardangervidda, [13], Odda, [E134], Røldal, Haukelifjell, Haukeli.
Alle drei Passstraßen bin ich schon gefahren. Auf der Hardangervidda hatte ich bei meiner ersten Überquerung in 2004 auch mein aller erstes Kolonnekjøring. Auch auf dem Haukelifjell bin ich schon in Kolonne gefahren. Gut möglich, dass diese Strecke überhaupt nicht in Frage kommt, aber spannend wäre sie auf jeden Fall, denn die Hardangervidda bin ich schon ewig nicht mehr gefahren.
Eigentlich habe ich heute keine allzu große Eile, aber die Unruhe treibt mich schon kurz nach 6 Uhr aus den Federn.
Sehr üppiges Frühstücksbuffet. Zuerst bringe ich mal ein Teil des Gepäcks vom Zimmer an die Rezeption. Dann erst ziehe ich im Zimmer die dicken Klamotten an, es gilt das so schnell wie möglich zu machen, dabei aber möglichst nicht ins Schwitzen zu kommen. Was schwer zu vereinbaren ist. Leicht erhitzt komme ich nach draußen. Man merkt es sofort in der Nase wie es britzelt. Alles einladen. Motor starten, ja, klappt. Kupplung, Gangschaltung sind sehr träge aber mit genügend Kraft ist es zu machen. Erst mal für 2-3 Minuten den Motor laufen lassen. Abfahrt. Alles geht wie in Zeitlupe. Es ist noch nicht viel los auf der Straße.
Auf einem Parkplatz kurz nach Lillehammer halte ich noch mal an. So richtig entschieden hatte ich mich noch nicht welche der drei geplanten Routen ich nehmen soll. Ich tendiere eher zu der sichereren Variante, also nicht über die Hardangervidda, aber auch nicht über Oslo. Es fängt an zu schneien, nein, das muss doch nun wirklich nicht sein. Es ist nicht wirklich viel, er bleibt auch eher nicht liegen. Landschaftlich ist es so mitteldoll. Die Strecke verläuft so wie gedacht nicht allzu extrem. Es gibt wenige wirklich kritische Stellen.
Irgendwann verlässt man die eher unspektakuläre Gegend und fährt langsam aber sicher wieder in die Berge und dann kommt doch noch die Sonne heraus. Sie strahlt immer mehr, blauer Himmel, Schnee ohne Ende, kälter wird es auch wieder. Es gibt wenige Gelegenheiten mal anzuhalten. Dann geht alles recht fix und ich stehe vor der Hoteltür, sie ist verschlossen. CheckIn erst ab 16 Uhr. Tja, nun, fast eine Stunde warten. Nee, die Zeit und Gelegenheit muss genutzt werden. Also wieder ins Auto und ab in Richtung Hovden. Die [9] steigt ja unmittelbar ab Haukeli heftig an. Es steht ein Schild da mit dem Hinweis auf 12% Steigung. Die Schneespur ist aber gut festgefahren. Auch die beiden Kehren klappen gut. Oben angekommen liegt das schöne Wetter hinter mir, also im Norden. Gen Süden dräuen leicht dunkle Wolken. Also nicht allzu weit fahren, das Schüsselchen an einer geeigneten Stelle parkieren und das Fluggerät steigen lassen. Über einem kleinen zugefrorenen See. Und noch mal ein paar Meter weiter, auch dort bietet sich eine Möglichkeit neben der Straße anzuhalten. Hier ist das Wetter schon grenzwertig, die Sonne nur noch diffus.
Wieder zurück zum Hotel, einchecken. Die Frage, ob man abends was zu essen bekommen kann wird abschlägig quittiert. Personal ist krankheitsbedingt ausgefallen. Im „Ort“ Haukeli selbst gibt es auch nicht wirklich ein Restaurant, also bleibt nur der Feinkost-Gourmet, die Tanke. Noch ist etwas Zeit, Bilder und Videos der Drohne werden gesichtet. Dann gut einpacken, es ist an die -20 °C draußen. Abmarsch zur Tanke, die liegt nicht weit direkt an der [E134]. Dort soll es ein Burger mit Pommes sein. Und, jetzt muss ich doch mal das „Urge“ mit Carbos probieren. Nun, schmeckt fast wie Fanta, auf jeden Fall längst nicht so schlecht wie ich befürchtet hatte.
Jetzt hätte ich ja fast was unter dem Teppich verschwinden lassen. Im „Joker“ (Lebensmittelladen) der direkt am Hotel liegt habe ich mir zwei Büchsen Frydenlund Juicy IPA geholt, für später. Ich muss sagen, das schmeckt wirklich lecker. Und da es genau 4,7% Alkohol hat, darf es auch in einem normalen Supermarkt verkauft werden. So kann dann der Abend gut ausklingen. Die Wettervorhersage für morgen sagte zunächst noch erst ab 12 Uhr Schneefall in Haukeli voraus. Dann später am Abend änderte sich das dann auf 6 Uhr früh. Huppa, das muss nun aber auch nicht sein. Denn von der gesamten Strecke bis nach Kristiansand ist der Abschnitt direkt ab Haukeli meiner Erinnerung mit Abstand der kritischste, eben wegen der Steigung. Aber das muss einfach klappen.