Unterkunft
SunriseSunset
PolarJazz: 13:00 Svajazz (Kroa); 17:00 Øystein Greni (Gruvelageret); 20:00 Fay Wildhagen, Highasakite (Kulturhuset); 24:00 Circus Dos Mosquitos (Huset)
Konzerte gestern Abend, „Ane Brun“ (anebrun.com) und „Jaga Jazzist“ (Jaga Jazzist på Facebook). Bei „Ane Brun“ spielte quasi die komplette Band von „Tonbruket“ mit, plus noch ein weiterer Schlagzeuger. Hat mir sehr gut gefallen sowohl die Stimme als auch die abwechslungsreiche poppige, jazzige Musik. Da könnte man durchaus mal schauen, was es da für CDs zu erwerben gibt. Nach der Umbaupause dann „Jaga Jazzist“. Wenn man so etwas hört denkt man sich, warum man im deutschen Radio auf den üblichen Sendern wie hr3, SWR3 etc. tagtäglich mit so viel übler Musik zugekippt wird, vor allen Dingen mit Stücken die man gefühlt schon eine Million Mal gehört hat. Die Gruppe würde ich mir definitiv noch mal live anhören. Konzertende kurz vor Mitternacht.
Heute gute Sicht, fast kein Wind, Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt. Abmarsch dieses mal mit Stativ, das hätte ich gestern schon machen sollen. Bis zum Mittag wäre sogar die Sonne mal zu sehen gewesen, so sie denn den Horizont überschritten hätte. Will sagen, in Richtung Süd-Osten war es wolkenfrei und damit auch vergleichsweise hell. Die Tour zog sich lange hin, mit Abstechern auch zu den abseits gelegenen Orten wie der Taubanesentralen, da hatte ich mich das letzte Mal nicht hin getraut weil ich dachte das läge schon zu abseits. Auch über das Huset zum Gruvelageret bin ich gegangen, da geht es noch mal etwas den Berg hoch und es bietet sich praktisch ein kompletter Blick auf Longyearbyen, mit Adventfjorden und dem 924 m aufragenden Hiortfjelet.
Um das erste Konzert des Tages, mit „SvaJazz“ (Svajazz på Facebook) im „Kroa“ um 13 Uhr nicht zu verpassen, musste ich mich schon sputen und kam doch fast 20 Minuten zu spät, vor allen Dingen wollte ich mich auch von der langen Unterwäsche trennen, damit war es mir draußen schon zu warm. Der oder das „Kroa“ ist normalerweise eine Kneipe/Restaurant, nicht übermäßig groß und schien hoffnungslos überfüllt, ich stelle mich erst mal in eine Ecke. Neben mir stand eine der Festivalverantwortlichen die mich nett aber bestimmt darauf hinwies, dass ich den Leuten hinter mir wohl die Sicht versperre. Damit hatte sich nicht ganz unrecht. Aber ich erblickte noch einige frei ausschauende Plätze, zwischen zwei Tischen, aber egal, Hauptsache erst mal hinsetzen, es war noch frei. Wie sich das gehört hatte ich meine Schuhe ausgezogen, aber fast alle Anderen trugen noch ihre Schuhe, dementsprechend gab es einige feuchte Ecken auf dem Boden, aber jetzt wieder die Schuhe anziehen hatte ich auch keine Lust zu.
Erst mal ein Øl und eine leckere dagens suppe bestellt, also die Tagessuppe, mit Lachs. Als die Suppe gebracht wurde, bestellt wird ja immer an der Bar, war es dann auch kein Problem mich kurz an einen Tisch zu setzen um meine sehr leckere Suppe auszulöffeln, die mir jemand eingebrockt hatte. Zwischen zwei Leuten am Tisch entspann sich ein Gespräch, dass ich soweit verfolgen konnte, dass mir nun klar wurde, warum die eine Frau ihren Fuß auf einen Hocker hoch gelegt hatte. Ich dachte schon sie macht es sich hier aber sehr gemütlich, aber nein, sie hatte sich gestern den Fuß verstaucht und war auch im Krankenhaus und humpelte mit einer Krücke rum. Zuerst dachte ich sie wäre eine der wenigen im Raum die auch die Schuhe ausgezogen hatte, nein, sie hatte den einen Fuß in einem extra Strumpf gesteckt. Also, im „Kroa“ kann man die Füße bedeckt lassen.
Die erste Session von „SvaJazz“ war dann auch gleich zu Ende. Wie im Programmheft zu lesen, eine Musik-Mischung aus den 20er-, 30er- und 40er-Jahren. Der Festivalleiter Lasse Stener Hansen höchstpersönlich spielte am Schlagzeug. Kann gut sein, dass das das mit Abstand jazzigste Konzert der Saison überhaupt war. 😎
Im Anschluss nach Hause, einen ersten Blick auf die Photos werfen. Mit dem Stativ das war schon besser so. Und dann schon wieder um 15:45 Uhr los marschiert zum zweiten Konzert des Tages (greni.com). Dazu wird man vom Lompensenteret (vom deutschen „Lumpen“) per Bus zum Huset gefahren, dann per Fackelzug zum knapp 500 m entfernt gelegenen „Gruvelageret“ laufen. Knapp vor Abfahrt des Busses kam ich an, der sah schon ziemlich voll aus. Vor dem Bus stand Jemand und kontrollierte die Tickets, klar, macht Sinn. Ich wurde dann auch um Vorlage meines Tickets gebeten und ich zeigte das Festivalpass-Armband. Ähm, das gilt für die Veranstaltung aber nicht. Ups, hatte ich da was nicht richtig verstanden, ich war der Meinung, dass alle Konzerte im Festivallpass inkludiert sind. Tja, nicht ganz, da steht korrekt im Programmheft, die Konzerte am Abend und das Konzert im „Kroa“. Aber das Konzert im „Gruvelageret“ findet ja um 17 Uhr statt. Auf so Feinheiten/Haarspaltereien hatte ich nicht geachtet. Das Konzert wäre auch ausgebucht. Dann also nicht.
So bleibt also bis zu den nächsten Konzerten am Abend genügend Zeit, auch um später noch einen Happen zu essen.
Heute früh beim Blick der Wetterprognosen stand zu lesen.
„Blokkerende høytrykk gjør Sørøst-Norge til en „gravplass“ for gamle fronter, mens resten av #Norge får mye pent vintervær kommende uke. 13:06 – 3. feb 2017“
Was ich verstehe:
„Ein blockierender Hochdruck zieht nach Südost-Norge zu einem „Grabplatz“ für alte Fronten, aber das restliche Norge bekommt viel schönes Winterwetter in der kommenden Woche. 13:06 – 3. Feb 2017“
Die Vorhersagen für fast alle Orte die ich nächste Woche anfahre sind phantastisch, fast nur Sonne und selbst an der Küste Temperaturen auch unter dem Gefrierpunkt. Das wäre ja genial. Ich lasse mich überraschen.
Auf der Website des Kroa fand ich den Spruch: „Man kan ikke leve godt og sove godt hvis man ikke spiser godt“. Bedeutet so viel wie: „Man kann nicht gut leben und gut schlafen bis man nicht gut isst“. Zumindest sinngemäß, ich weiß gerade nicht mehr was „hvis“ genau bedeutet. Speisenkarte Kroa.