Unterkunft
SunriseSunset
G__gle Maps schlägt 2 alternative Routen vor.
- 5 h 17 min (381 km); über Nord-Østerdalsveien/Rv3; Aktuell schnellste Route, Straßensperrung auf [E6] wird vermieden
- 5 h 23 min (374 km); über [E6] und Nord-Østerdalsveien/Rv3
Die Route 1 bin ich am 09.02.2017 schon mal gefahren und hatte dort Tiefsttemperaturen von -24 °C, bei strahlend blauem Sonnenschein. Die andere Alternative, die nicht aufgeführt ist, führt komplett über die [E6], über Dombås und das Dovrefjell. Die Strecke fand ich eigentlich immer ganz spannend, das Dovrefjell war 2004 meine erste Begegnung mit einem Fjell, faszinierend. Schwer zu sagen, wofür ich mich entscheiden soll. Wenn ich mir die Route 2 in Street View anschaue, dann scheint die [30] zwar etwas geradliniger zu verlaufen, aber eine Schnellstraße ist das auch nicht gerade. Sie ist ja etwas kürzer und die Zeit ist trotzdem länger.
Ähm, wo bin ich heute früh noch mal losgefahren? Ah Trondheim. Die Stadt war wie ausgestorben, der volle Kontrast zu gestern Abend. Heute früh lagen wohl alle noch mit Schädelweh in den Federn. Nur ein paar verhuschte Gestalten waren schon auf den Beinen. So war man auch ruck-zuck aus der Stadt draußen.
Bis man ans Dovrefjell kommt dauert es etwas, es gibt auch hier einige Abschnitte der [E6] die nun keine Baustelle mehr sind, es fährt sich dort natürlich deutlich flüssiger, aber auch etwas spannungsloser. Auch heute habe ich wieder Zeit im Überfluss, man muss also nicht hetzen. Kurzer Halt am Bahnhof in Oppdal, da bin ich ja schon ein paar Mal mit dem Zug durch gefahren.
Dann geht es langsam bergauf, man klettert letztlich immerhin auf knapp 1.000 Meter ü.d.M. Am ersten Parkplatz habe ich mich mal hingestellt, mehr oder weniger mit der Aussicht, da nicht viel bezwecken zu können, so unausgerüstet wie ich bin. Dann sah ich zwei Leute mit Langlaufskiern bestückt die Straße überqueren und entschwinden. Warum nicht einfach mal schauen, ob man da nicht auch fußläufig weiter kommt.
Entscheidend dabei dürfte sein, ob man nur mit Schuhen nicht im meterhohen Schnee versinkt. Aber alles gut, man sinkt gar nicht ein, wunderbar. In einer Spur die Langläufer angelegt haben kommt man gut voran, aber nur einen Schritt neben dran versinkt man sofort knöcheltief im Schnee. Wie hoch der Schnee teilweise liegt sieht man daran, dass ab und zu von Wegweisern nur noch 4-5 cm heraus schauen.
Es geht langsam bergauf, gerade richtig für mein eingebautes Kraftwerk und den Fortbewegungsapparat. Die Sonne ist noch leicht hinter Wolken verdeckt, hat aber schon Kraft und es wird warm. Dann muss man halt ganz umständlich und lange Bilder schießen und „dampft“ etwas ab. Alles hat mal ein Ende, zwar nicht der Weg, keine Ahnung wie weit der noch führen würde, vermutlich noch sehr weit. Also wieder umdrehen. Nun habe ich auch mal meine Füße auf das Dovrefjell gesetzt.
Weiter geht es. Versuche noch mal anzuhalten und etwas die Botanik breit zu treten, das wollte aber nicht gelingen, man muss es ja auch nicht übertreiben. 😎 Also sehr entspannt weiter fahren.
Auch das Dovrefjell hat mal ein Ende, nach Dombås geht es recht flott runter, die beiden Spitzkehren schließen es symbolisch ab. Das war letztlich das einzige Highlight des Tages, aber absolut top.
Der weitere Verlauf des Weges war jetzt nicht mehr so spannend. Vor Lillehammer begann der Verkehr ziemlich zähflüssig zu werden, da war einiges los. Dann überquert man den Mjøsa (ein See) und dann, Schock, die Autobahn darf mit 110 km/h bebrettert werden. Bei dem Wahnsinn mache ich nicht mit, Tempomat 100 km/h, das ist mir flott genug. Halb Norge donnert an mir vorbei, <pfffft>.
Im Hotel residiere ich im obersten 7. Stock, mit Blick auf den See, tolle Aussicht. Die aber nur kurz genossen wird, gut anziehen es ist bei 0 °C frisch um die Nase. Es ist Sonntag, das Zentrum recht ausgestorben. Mit der Gastronomie ist es nicht so doll bestellt. Die üblichen take-aways, das ist keine Option. Direkt am Hotel ist ein O'Leary, da gibt es zwar auch was Ordentliches zu Essen, mir dann dabei die Ohren von irgendwelchen Sportnachrichten voll quaken lassen, grauslich. Dann lieber ein original norwegisches Pizza Restaurant. 😎
Hier wird ein „Frykenlund Juicy IPA“ und ein Laksefilet bestellt. Das „Juicy“ hätte mich stutzig machen sollen, das war irgendwie mit einem firlefanzmässigen Zusatz verdingst. Aber es war doch trinkbar, da habe ich in Norge schon krasseres Bier getrunken. Dafür war das Laksefilet ausgesprochen gut, damit hatte ich nicht gerechnet. Das normale Frykenlund ist ein normales Pils, unverfirlefanzt, das ist gut trinkbar.
Somit wäre der letzte Tag in Norge auch notiert. Es ist noch früh am Abend, gerade mal 19 Uhr, aber heute sollte es nicht ganz so spät werden, morgen steht zur Abwechslung mal wieder eine deutlich längere Tagesstrecke an und übermorgen ja erst recht.
Mit den neuen Hotels auf der Reise hatte ich kein großes Glück. In Hamar habe ich zwar einen tollen Blick auf den See, aber dafür auch die Bahnstrecke direkt in sicht- und hörweite. Gestern in Trondheim war ich im Erdgeschoss, draußen eine Seitengasse in der die samstäglichen Nachtschwärmer bis spät in die Nacht teilweise lautstark unterwegs waren. In Innhavet lag mein Zimmer auch mit direktem Blick auf die [E6], da donnerten auch schon viele LKW vorbei. Und gut schallisolierte Fenster sind in Norge absolute Mangelware.