Unterkunft
SunriseSunset
Sowohl G__gle Maps als auch OSM lotsen einem vor Jokkmokk von der [E45] runter auf eine Seitenstraße [BD 682] die in die [BD 740] übergeht und südöstlich nach Vuollerim führt. Womit man sich gleich zwei Polarkreisüberquerungen beraubt hätte. Aber diese Seitenstraße wäre mal eine willkommene Abwechslung, auch wenn sie auf G__gle Street View ziemlich schmal aussieht. Die Abkürzung bringt ca. 40 km Ersparnis.
Die städtische Müllabfuhr ist sehr zeitig unterwegs, also sehr zeitig, um genau zu sein, um kurz vor 6 Uhr brummte der erste Laster in der Fußgängerzone rum. Man bekam das so genau mit, weil die Fenster dämmungstechnisch absolut nix taugen. Um 06:30 Uhr kam dann der Laster der das Altglas abholte, was erfahrungsgemäß nicht gerade leise abläuft. Also dann mehr oder wenig um 06:45 Uhr „freiwillig“ aus den Federn.
Beim Frühstück war ich erst mal alleine. Die Auswahl schien zunächst bescheiden, aber der Eindruck täuschte. In einem alten recht großen Sideboard war nicht nur das ganze Geschirr untergebracht, sondern auch alles was es zu einem Frühstück so braucht, natürlich alles in eher kleinen Mengen. Also ich habe nichts vermisst.
Zuerst wollte ich nur mal das Auto holen und dann das Gepäck einladen, aber die paar Meter bin ich dann doch mit Gepäck gelaufen. Ja, irgendwie war es schon frisch, das Auto war wieder mit Reif überzogen, da der Kratzer noch nicht wieder aufgetaucht ist, habe ich das Gebläse eben wieder ein paar Minuten pusten lassen. Und potzblitz, das Thermometer zeigte -11 °C. Da habe ich es mir nicht nehmen lassen bei Fahrtantritt den Pöter wärmen zu lassen, der Luxus muss sein.
Kaum hatte ich Östersund hinter mir gelassen, Sonne war schon recht hoch, sah ich zwei fette Nebensonnen, genial.
Das Wetter war heute mehrheitlich genial, blauer Himmel und fast immer war die Nebensonnenkonstellation zu sehen, meistens nur im Rückspiegel.
Zum „Mittagessen“ habe ich eine super leckere, aber leider völlig ungesunde, Pølser verzehrt, als Snack war das gerade ok.
Das Navi hatte mir ja von Anfang an eine Route vorgeschlagen die ca. 80 km länger führen sollte als ich ausgerechnet hatte. Lange vor Jokkmokk hatte ich dann in meine Unterlagen geschaut, welchen Abzweig ich nehmen müsste. Dort angekommen konsultiere ich noch mal das Navi, aber es wollte von dieser Abkürzung nichts wissen. Also bin ich es per Hand abgefahren und ja, doch, da gibt es eine Straße. Also, da fahre ich lang, zumal an der Abfahrt vom Inlandsvägen schon zu sehen war, es handelt sich um eine kleine Nebenstraße, die schön verschneit war. Das darf man sich doch nicht entgehen lassen, das wäre ja ein Frevel.
Ja, doch, das war wo ich schon seit zwei Tagen drauf gewartet habe, eine schöne geschlossene Schneedecke und eine Kurve jagt die andere. Gegenverkehr? Fast null. Naja, das war ja klar, da kommt eine bayrische Abordnung, also lauter BMW, mit deutschem Kennzeichen, alles Testfahrer. Danach ist mir auf der restlichen Strecke von ca. 45 km noch genau ein Auto begegnet. Die Streckenführung verdient das Prädikat 1+. Kurven ohne Ende, schöne Steigungen, herrliche Landschaft, ein Traum.
Aber alles hat mal ein Ende, und das bedeutete, Ankunft in Vuollerim. Einchecken im Hotel, kleiner Plausch, ja, Abendessen kann ich haben, Rentier mit KaPü. Zeugs aufs Zimmer bringen, warm einpacken, es waren nur -7 °C, raus, Füße vertreten. Rückkehr, Abendessen, sehr lecker. Entspannung, nun. Bericht schreiben, und noch mal die Videos von der Fahrt am Schluss anschauen. Für so was lohnen sich die langen Anfahrtszeiten.