Unterkunft
SunriseSunset
Herrliches Wetter in Vadsø, aber +2 °C am morgen sind schon ganz schön frisch. Das Hurtigruten Schiff legt recht früh ab, schon um 8 Uhr setzt es sich in Bewegung nach Kirkenes, laut Fahrplan den ich kenne sollte das aber erst um 8:30 sein, naja, kann mir ja egal sein.
„Grenzwertig“, könnte man den ersten Teil des heutigen Tages beschreiben. 😎 Um ca. halb 11 Uhr erreiche ich die russische Grenze hinter Kirkenes. Von da aus geht es die [886] nach Grense Jakobselv, 45 km auf einer einspurigen Straße, besser gesagt Weg. Hoch und runter, links und rechts, ein Höllenritt. 😎 Kurz vor Grense Jakobselv erreicht die [886] dann den Grenzfluss (besser gesagt Bach) zu Russland. Man bräuchte also nur durch den Bach waten und wäre „drüben“. Am Beginn dieses Abschnitts steht eine große Tafel auf der steht was man nicht tun darf, fotografieren gehört dazu. Die auf norwegischer Seite stehenden Grenzpfosten traue ich mich nicht abzulichten, kurz vorher hatte ich ein Fahrzeug der norwegischen Armee passiert die da einfach so am Weg rum standen.
Das letzte Stück des Weges, ca. 7-8 km sind nur noch befestigt und nicht mehr geteert. Dieser Abschnitt wurde gerade bearbeitet. Die Bauarbeiter haben mich angeguckt, als ob ich vom anderen Stern käme. 😎
Die Kapelle in Grense Jakobselv habe ich trotzdem abgelichtet. Auch wenn links und rechts der Flußmündung auf den Bergen die norwegischen und russischen Grenzposten ihre Aussichtsplattformen hatten. Auf dem Friedhof der Kapelle hatte es neben uralten Gräbern auch recht frische, aus 2006 und 2010. Man sieht, in den Häusern die da so rumstehen leben wirklich noch Leute.
Der Grenzübertritt nach Suomi war einfach, keine Kontrolle, nichts dergleichen. Nicht weit nach der Grenze die ersten Rentiere direkt am Straßenrand, auf einem Parkplatz, ein richtiges kleines Rudel von bestimmt 20 Tieren. Und auf der gesamten Fahrt nach Rovaniemi immer wieder vereinzelte Tiere oder Zweier- und Dreiergruppen. Einmal blitzte mich ein entgegenkommendes Fahrzeug mit dem Fernlicht an, verstand ich erst nicht, bis ich dann begriff, da latschte ein Rentier gemütlich über die Straße. Also im Dunkeln dort zu fahren ist nicht ganz ohne.
Durch die Zeitverschiebung mit Suomi bin ich dort um 20:20 Ortszeit angekommen, also 19:20 deutscher Zeit. In die Stadt bin ich dann gelaufen, nach einer kurzen Orientierungsphase habe ich dann auch gewohnte Orte wieder gefunden. „Lapin kulta hell“ kann man trinken, aber das Dunkle schmeckte wie Laterne unten, <bäh>.