Unterkunft
SunriseSunset
Die längste geplante Tagesetappe auf der Insel steht heute an. Mit knapp 300 km trotzdem eine eher sehr kurze Strecke im Vergleich zu meinen Touren in Skandinavien. Noch habe ich nicht weiter recherchiert was es auf diesem Abschnitt besonderes zu sehen gibt. Die Strecke führt zunächst leicht weiter nach Norden bevor es dann in Blönduós scharf in den Süden abgeht. In Blönduós gibt es eine schmale Brücke zur Insel Hrútey. Es gibt einen Parkplatz links der [1], von dort sind es nur wenige Meter zur Brücke und zur Insel.
- In „Varmahlíð“ einfach wieder zur [1] zurück und in Richtung Süden weiter fahren.
- In „Blönduós“ kann man über eine kleine Brücke auf die Insel „Hrútey“ gehen.
- Dann folgt man der [1] sehr lange. Spannend wird es kurz vor „Borganes“. Da hat es einen Kreisel, einfach weiter der [1] in Richtung „Reykjavík“ folgen.
- In „Borganes“ biegt die [1] nach links ab in Richtung „Reykjavík“. Der Abzweig ist an einer „N1“ Tankstelle.
- Man überquert dann einen Fjord über eine Brücke.
- Später durchquert man den unterseeischen Tunnel „Hvalfjarðargöng“.
- Der [1] folgen bis sie in die [49] übergeht, die führt in das Stadtzentrum von „Reykjavík“.
- Die [49] verlassen wo es auf die [40] („Snorrabraut“) abgeht in Richtung „Kevlavík“ (Flughafen) und „Hlemmur“.
- Linker Hand kann man dann schon die Spitze der „Hallgrímskirkja“ sehen.
- Am ersten Abzweig fährt man von der „Snorrabraut“ links ab in die „Eiríksgata“.
- Dieser folgen und am „Landspítali“ (rechter Hand) und der „Hallgrímskirkja“ vorbei.
- Das „Hótel Leifur Eiríksson“ liegt dann linker Hand, direkt vor der Kirche. Das Hotel verfügt über eine Vorfahrt für PKW. Die Vorfahrt und der Eingang der Rezeption liegen in der „Njarðargata“. Die Hotelanschrift ist „Skólavörðustígur 45“ (dort gibt es aber keinen Zugang zum Hotel), das ist die Straße die in der Verlängerung der Achse der Kirche liegt.
Jetzt ist es Freitag 03.11.2023 23:27 Uhr, ich versuche mal den Tag gestern zu rekonstruieren, bevor er völlig aus dem Speicher gleitet. Das Frühstück im Hótel Varmahlíð war trotz der geringen Gästezahl (vermutet waren nur noch zwei andere Gäste im Haus) bestens bestückt. Bei der Abfahrt war es noch ein wenig düster, die Temperatur mit irgendwas um die -5 °C nicht übermäßig kalt aber trotzdem war das Auto wieder komplett zugefroren, mit dem Eiskratzer aber zack-wisch wech. Es folgte gleich hinter Varmahlíð eine Anzeige über eine Passstraße, aber es war nichts kritisches zu erkennen. Erstes Highlight war in Blönduós die kleine Insel Hrútey. Man kann sie gleich über zwei Brücken, eine alte und eine neue, betreten. Langsam stieg auch die Sonne immer höher und allein das Schauspiel war ein Genuss. Es ging dann immer weiter und eigentlich erwartete ich irgendwann eine WebCam die einen markanten Berg zeigt, aber das hatte ich wohl versemmelt.
Kurz vor der Einfahrt in den Hvalfjarðargöng hatte ich angehalten. Es wehte eine sehr steife Brise, das Wetter war aber immer noch toll, blauer Himmel, die Sonne war schon im Sinkflug. Heute wurde es dann ja mal richtig spannend, denn in einer Stadt eine bestimmte Adresse ohne Navi finden ist doch nicht ganz so trivial wie in den kleinen Siedlungen die letzten Tage. Aber ich fühlte mich mit meinen Erkundigungen bestens gerüstet. Zunächst verlief alles wie ausgekundschaftet, aber dann war klar, ich war über das Ziel hinaus geschossen. Nun folgte ein Blindflug, ich hatte keinen Plan wo ich war oder wo ich raus kommen würde. Aber irgendwie war ich wohl im Kreis gefahren und ich fädelte mich wieder da ein, wo ich schon mal war, auf die [49]. Dieses Mal fuhr ich früher ab, aber nein, das muss deutlich zu früh gewesen sein. Nun, welch Glück, die Kirchenspitze ragte in der Ferne aus dem Häusermeer. Was ein Segen, daran kann ich mich orientieren. Da wo ich lang fuhr waren viele 30er Zonen mit ziemlich bösen „Huppeln“, wenn man (oder ich) da mit 30 km/h drüber semmelt, dann ist das Auto Schrott, also langsam(er) fahren. Aber ich war nicht langsam genug und das der Spoiler vorne mal schrammt, geschenkt. Aber dann schrubbte ich in der Mitte über den Huppel, aua.
Direkt am Hotel wurde gebaut, die kleine Hotelvorfahrt war gesperrt, plus Baustelle davor. Ich habe trotzdem meine Schüssel da am Straßenrand geparkt und bin an die Rezeption. Das Einchecken ging flott, parken darf man kostenlos um die Kirche. Und ich finde sofort einen freien Platz. Dann das ganze Geraffel ins Hotel schlüren, war zum Glück nicht weit. Das Zimmer ist nicht der Brüller, Dachschräge und zwar heftig, ohne mich zwei Mal zu falten würde ich glaube nicht an das Heizkörper-Thermostat kommen, aber ich brauche es nicht.
Nun ist es schon Samstag früh, ich beende das mal hier. Morgen lege ich wohl einen Tag Pause ein und gondel nicht noch mal den ganzen Tag in der Gegend rum.
Was ist mit dem Motto „Zwei Universen prallen aufeinander“ gemeint? Nun, heute morgen bin ich in einer Welt aufgebrochen die aus viel, sehr viel „Nichts“ bestand, so wie die Tage vorher auch. Dann näherte ich mich Reykjavík und es war deutlich größer als ich es mir vorgestellt hatte. Von meiner Unterkunft ins Zentrum ist es nur ein Katzensprung, man ist sofort mitten im Leben, in der Laugavegur, einer Fußgängerzone, ist es lebhaft. Ein Geschäft, Kneipe, Restaurant reiht sich an das andere. Erst mal einen Überblick verschaffen und bis ans Ende der Laugavegur gehen und etwas darüber hinaus, zum kleinen Busbahnhof. Dort hat es eine Art Markthalle mit verschiedenen offenen Küchen. Man kann am Tresen sitzen oder sich an langen Bänken und Tischen hinsetzen. Ich entscheide mich für einen Lachs, mit einer Art Kartoffelpüree und etwas ungewöhnlich, Kapern. Aber das harmonierte alles wunderbar, dazu ein IPA, das war ebenfalls trinkfähig.
Jetzt kommt mal wieder eine Hasenhirn-Episode der allerbesten Güte. Mittlerweile hat es auf der Internetseite des Festivals doch einen genauen Plan wer wann wo spielt. Ich gucke mir das so an und entscheide mich für das „KEX“, gleichzeitig auch ein Hotel (vermutlich eher Hostel). Die Veranstaltungen dort klangen nach elektronischer Musik nach meinem Geschmack, das ganze sollte im „First Floor“ stattfinden. Den Straßennamen hatte ich mir rausgesucht und in meinen Stadtplan (ja, ja, so auf Papier) eingezeichnet und bin dann frei Schnauze los marschiert. Die Richtung war gar nicht mal schlecht, wie sich hinterher heraus stellte. Aber dann bin ich intuitiv in die falsche Richtung der Straße gelaufen, es war eine Häuserflucht mit lauter Hochhäusern, für hiesige Verhältnisse sicher schon Wolkenkratzer, aber es waren keine Hausnummern zu sehen, nix, nada. Irgendwann deuchte mir, dass ich da auf dem Holzweg bin, also kehrt Marsch. Da war es dann auch, das KEX, am Kontrolleur vorbei und in den (vermeintlich) ersten Stock. Noch mal Gesichtskontrolle, besser gesagt, man musste das Festival-Bändchen vorzeigen. Es dudelte etwas Hintergrundmusik, es war noch nicht wirklich voll. Der erste Gig sollte bald losgehen, dazu orderte ich noch ein „Úlfrún“, auch ein IPA. Dann kam „Jazzygold“ und spielte großartig. Es folgte „Caleb Kunle“, die ersten beiden Titel hatten etwas von Reggae, was ja nicht so mein Ding ist, aber dann wurde es deutlich besser. Super groovige Songs, Klasse. Wieder nach einer entsprechenden Umbaupause folgte „Monikaze“. Hölle, was legte dieses zarte Geschöpf für ein Set ab. Das gesamte Equipment war so groß wie drei oder vier DIN-A4 Blätter, irgendwelche - keine Ahnung was das wirklich war. Plus noch ein Notebook, fertig war die Höllen-Maschinerie. Die Bude bebte. Das Mädel hüpfte wie ein Flummi umher.
Zwischendurch dachte ich, wann kommt den endlich Árstíðir, aber da kam schon wieder ne andere Band, „SKAAR“, eine Band aus Norge. Und in den Pausen, in denen wieder Hintergrundmusik dudelte wummerten trotzdem spürbar Bässe, aber wo kamen die her? Das wird sich später alles auflösen. Aber es war ja so alles bestens, super Musik, lecker Bierchen. Nach dem der letzte Act des Abends gegen Mitternacht verklang zog ich ab, ging wieder die Treppe runter und dachte, aha, da kamen also die anderen wummernden Bässe her, da war auch was los. Öhm, war das evtl. der erste Stock und ich war im zweiten? Um es kurz zu machen, ja so war es. Aber damit nicht genug, ich war mit meinem Plan auch noch am falschen Tag unterwegs, es passte also absolut nichts zusammen. Trotzdem war der erste Abend des Festivals gelungen. So what?
Hringvegur [1], Víðidalur
Hringvegur [1], Gauksmýri
Hringvegur [1], Brandagil
Hringvegur [1], Holtavörðuheiði
Hringvegur [1], Heiðarsporður
Hringvegur [1], Sveinatunga
Hringvegur [1], Kolás
Hringvegur [1], Grundartangi
Hringvegur [1], Blikdalsá
Hringvegur [1], Leirvogstungumelar
Hringvegur [1], Vikurvegur
Miklabraut/Reykjanesbraut [49/41], Ártúnsbrekka
Miklabraut/Kringlumýrarbraut [49/40], Kringlan-Miklabraut